Ein Liederkreis, der den Bosporus und die Themse verbindet
– Resonanzen gewebte durch die Erinnerungen von Frauen

Poesie von Christina Rossetti
Musik von Rachel Beckles Willson
Musiker: Rachel Beckles Willson (Gesang, Oud), Ciro Montanari (Tabla),
Kostas Tsarouchis (Kontrabass), Evgenios Voulgaris (Yayli Tanbur)

„Sing no Sad Songs for Me“ verbindet die modalen Musiktraditionen des Mittelmeerraums zur Zeit der Osmanen mit der Poesie von Christina Rossetti, Tochter eines italienischen Exilanten im London des 19. Jahrhunderts. „Sing no Sad Songs for Me“ verbindet die modalen Musiktraditionen des Mittelmeerraums zur Zeit der Osmanen mit der Poesie von Christina Rossetti, einem italienischstämmigen Kind im Exil, im London des 19. Jahrhunderts. Geprägt von einer musikalischen Ausdrucksweise, die von den Avantgarde-Bewegungen des 20. Jahrhunderts inspiriert wurde, ist die Kombination einzigartig und zaubert ein Kaleidoskop der Klänge.

Christina Rossetti, Tochter des berühmten Exilanten Gabriele Rossetti, gilt als eine der bedeutendsten Dichterinnen im England des 19. Jahrhunderts. Ihre lebhaften und zugleich weltfremden Verse werden hier zu vielseitigen Melodien erweitert, die von ungewöhnlichen Klängen und Klangfarben umgeben sind. Die magischen Töne der Oud und die jenseitig anmutende Resonanz der Yaylı Tambur verweben sich mit dem rhythmischen Teppich der indischen Tabla und des Kontrabasses und verbinden die Füllen Europas und Asiens, die allzu oft auf Distanz gehalten werden.

Die Forschung zu „Sing no Sad Songs for Me“ wurde bei Labyrinth Musical Seminars entwickelt, unterstützt vom Leverhulme Trust und der Royal Holloway, der Universität London.

Uraufführung in St Ethelburga’s Centre for Peace and Reconciliation, London, am 30 June 2018
Bevorstehende Aufführungen in 2019: Edinburgh und 2020: Saloniki, Rom  


Rachel Beckles Willson ist Komponistin, Multiinstrumentalistin und Forscherin und Professorin für Musik an der Royal Holloway, der Universität London. Als Pianistin studierte sie unter Ference Rados und Gyorgy Kurtag an der Liszt-Akademie in Budapest. In den nachfolgenden Jahren wurde sie zu einer internationalen Größe der ungarischen Musik des 20. Jahrhunderts und veröffentlichte zwei Monographien zu diesem Thema. Sie trat international als Pianistin auf, wandte sich jedoch später Oud und Gesang zu und studierte osmanische und arabische Traditionen, insbesondere bei den Musikseminaren der Musikwerkstatt Labyrinth auf Kreta, wo sie unter anderem mit Ross Daly und Yurdal Tokcan zusammenarbeitete. Sie studierte Saxophon an der Royal Academy of Music in London und privat unter Steven Trier und bringt aktuell ihre Erfahrung in Bildungsprojekte mit Asylbewerbern ein, die sie in Sizilien geleitet hat. Ihre Forschungen über die Oud, die zu Sing No Sad Songs for Me führten, werden 2018-2019 in Zusammenarbeit mit dem L’Istituto Italiano per il Medio ed Estremo Oriente in Rom als Konzertreihe entwickelt.


Ciro Montanari hat sich nach seinem Studium bei Pandit Sankha Chatterjee in Indien und bei Federico Senesi am Conservatorio di Vicenza, zu einem der bedeutendsten europäischen Tabla-Spieler entwickelt. Seit 2012 spielt Montanari regelmäßig mit dem führenden afghanischen Musiker Daud Khan Sadozai an verschiedenen internationalen Stätten, darunter die Musikwerkstatt Labyrinth auf Kreta und das Ensemble von Jordi Savall. Er hat an zahlreichen interkulturellen Musikprojekten in Europa und Indien mitgewirkt, von traditionellem Türkisch und Hindustani über Blues und Irish Folk bis hin zu Ensembles wie Rasa Seyir, Samvad, Naghma und Los Pajarillos. Er hat außerdem regelmäßig mit führenden Instrumentalisten gespielt wie Sougata Roy Chowdhury, Kumar Barot, Ross M. Daly, Hooshang Farani (Iran), Efrèn Lopez Sanz, und Giuseppe Frana.


Evgenios Voulgaris ist einer der führenden Multiinstrumentalisten Europas, wenn es um das traditionelle Repertoire des Mittelmeerraums geht, und gilt als führender Spieler des Yaylı Tanbur, der gebogenen Langhalslaute der Türkei. Nach seinem Studium der byzantinischen Musik entwickelte Voulgaris das Potenzial dieses Instruments, sowohl im klassischen osmanischen Repertoire als auch in der zeitgenössischen Musik, in Form von Konzerten, Aufnahmen, Fernsehproduktionen und in Zusammenarbeit mit führenden Komponisten und Musikern auf internationaler Ebene. Er lehrte Oud, Yaylı Tanbur, Organologie und Makam (das modale System der Musiktraditionen der Region) in mehreren Institutionen, darunter das Konservatorium in Patras, die Abteilung für Traditionelle Musik am Technologischen Bildungsinstitut in Epirus, die Musikwerkstatt Labyrinth auf Kreta und das Music Village auf der Pilion-Halbinsel in Griechenland.

Als Yaylı-Tanbur-Solist war Voulgaris an verschiedenen internationalen Projekten beteiligt: Eine Zusammenarbeit mit Nima Ben David am Conservatoire National de Boulogne-Billancourt in Paris, „Flyways“, ein Projekt von Paul Winter in New York und „The Kommeno Project“ von Günter Sommer in Deutschland und einigen anderen Ländern in Europa. Sein musikalischer Erfolg manifestiert sich in einer umfangreichen Diskographie, darunter sein Soloalbum „Makam Synergies on Yaylı Tanbur“ (2006), Wanderings (2004) in Zusammenarbeit mit der Sängerin Dora Petridis, The Message of the Prince (2008), in Zusammenarbeit mit Christos Galanopoulos und in jüngerer Zeit, das Quartettprojekt Modal4.

Voulgaris ist außerdem ein wichtiger Name in der Welt von Rebetico. Neben zwei CDs im Jahr 2007 veröffentlichte er in Zusammenarbeit mit Vassilis Vantarakis Rebetika Songs of the Inner War Period, die einen umfassenden Überblick über das Repertoire von Rebetta in den 1930er und 40er Jahren geben.


Kostas Tsarouchis wurde im griechischen Patras geboren, wo er im Jahr 2004 zusammen mit Evgenios Voulgaris am Konservatorium von Patras Oud lernte. Er studierte byzantinische Musik und Makam-Theorie mit Christos Tsiamoulis, Evgenios Voulgaris und Spyros Psachos und ist Mitglied des Orchesters der traditionellen Instrumente am Städtischen Konservatorium von Patras. Er besuchte Oud-Seminare unter Yurdal Tokcan und entwickelte während seines Studiums unter Vilen Karapetyan außerdem einen Schwerpunkt auf Kontrabass. Er hat unter anderen mit Ross Daly, Evgenios Voulgaris, Ourania Lambropoulou, Senix Udeger, Harris Lambrakis, und Nikos Paroulakis zusammengearbeitet. Er tritt mit verschiedenen Bands und Projekten als Oud-Spieler und Kontrabassist auf Festivals in Griechenland und im Ausland auf und arbeitet derzeit in Athen.


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